Stadtteilkultur wird weiter gestärkt
In insgesamt 31 Kulturzentren in den Stadtteilen ermöglicht die Stadt ihren Bürgerinnen und Bürgern, vor Ort Kultur zu erleben und auch selbst kreativ tätig zu sein. Weitere sieben Häuser befinden sich im Bau oder in der Planung. Zudem koordiniert das städtische Kulturreferat Stadtteilkulturfestivals wechselnd und rollierend in den Stadtbezirken. Für die Betreuung der Häuser, der dort aktiven Vereine und die Durchführung der Festivals hat der Stadtrat dem Kulturreferat 1,5 zusätzliche Stellen und 130.000 Euro zusätzliche Sachmittel bewilligt. Insgesamt sind es dann 5,8 Stellen, die vorwiegend beraten, fördern und das Management der Stadtteilkulturhäuser unterstützen. Das Sachmittelbudget für die Stadtteilkultur beträgt ab 2020 in Summe 6,8 Millionen Euro. Die Zuschüsse an Stadtteilkulturvereine waren vom Stadtrat im Oktober um 250.000 Euro nach oben angepasst worden.
Die wachsende Stadt und die Erweiterung des stadtteilkulturellen Netzes bringen seit Jahren einen Aufgabenzuwachs vor Ort und im Kulturreferat mit sich. Zugleich steigen die qualitativen Anforderungen an die Stadtteilkulturarbeit. Während in den Anfangsjahren seit den 1970ern das ehrenamtliche Engagement im Vordergrund stand und die meisten Häuser einen Trägerverein hatten, erfordert der erfolgreiche Betrieb mittlerweile professionelles Kulturmanagement. Klassische Vereinsstrukturen lösen sich immer mehr auf, das Verständnis von Ehrenamt ist im Wandel und die Aufgabenprofile für die Träger von Kulturzentren verschieben sich. Gleichzeitig werden die Nutzungsbedürfnisse immer vielfältiger und verändern sich stetig, was eine laufende Weiterentwicklung der Kulturprogramme erforderlich macht.
Kulturreferent Anton Biebl: „Die kulturellen Bedürfnisse sind so verschieden wie die Menschen selbst. Die Stadtteilkulturzentren sind Orte, an denen ‚Kultur für alle von allen‘ stattfinden kann. Es sind demokratische Orte, an denen ein weiter Kulturbegriff gilt. Wir wollen die Häuser künftig noch mehr öffnen für eine immer diverser werdende Stadtgesellschaft. Im Hintergrund braucht es ein professionelles Kulturmanagement, um all denen, die sich dort engagieren, präsentieren oder aufhalten wollen, einladende Rahmenbedingungen zu ermöglichen“.
Das Kulturreferat begleitet die Eigenverwaltung der Kulturzentren bei der Bewältigung der Herausforderungen, bietet passende Qualifizierungsmaßnahmen an oder hilft bei Fragen rund um die Bewirtschaftung der Häuser. Bei der Planung und beim Bau neuer Zentren ist ebenfalls ein hoher personeller Einsatz erforderlich – im Stadtviertel und im Kulturreferat. Außerdem sollen neue Modelle erprobt werden, zum Beispiel „shared spaces“, also Räume, die mit anderen Nutzungen kombiniert werden. Diesen komplexer werdenden Anforderungen in der Stadtteilkultur kann mit der Stellenzuschaltung adäquat begegnet werden.
Quelle: https://ru.muenchen.de/2019/213/Stadtteilkultur-wird-weiter-gestaerkt-88042