Valentiniade. Sportliches Singspiel mit allen Mitteln
Valentiniade. Sportliches Singspiel mit allen Mitteln
von und nach Karl Valentin und mit Texten von Michel Decar
Inhaltsangabe
«Ist das Theater nicht auch Schule, Fragezeichen!»
Die vierfach zum Theatertreffen eingeladene und für ihre rasanten, irrwitzigen Inszenierungen samt spielwütigen Schauspielensembles bekannte Regisseurin Claudia Bauer widmet sich in ihrer neuen Arbeit einem Münchner Original, dem genialen Komiker Karl Valentin. In ihrer gewohnt opulenten Bühnensprache entwickelt sie eine Hommage an den bayerischen Sprachanarchisten, für den der Kritiker Alfred Kerr eigens die Bezeichnung «Wortzerklauberer» erfand. Bis heute passen Valentins tragikomische Kunst und «dialektische Sprachspielerei» in keine gängige Schublade. Gerade diese Einzigartigkeit hat die nachfolgenden Künstlergenerationen maßgeblich beeinflusst: von Bertolt Brecht über Samuel Beckett bis hin zu Herbert Achternbusch, Gerhard Polt und Christoph Schlingensief, der ihn als «einen der Größten» bezeichnete. Der gelernte Tischler begann zunächst als «Vereinshumorist» und Volkssänger. Seinen Bühnendurchbruch feierte er erst, als er 1911 auf seine kongeniale Partnerin Liesl Karlstadt traf und die beiden fortan gemeinsam auftraten. Die Liste ihrer legendären Sketche und Filme ist schier endlos: «Orchesterprobe», «Im Schallplattenladen», «Der Theaterbesuch», «Der Firmling» oder «Buchbinder Wanninger».
Mit seinem ureigenen Humor hat sich Karl Valentin einmal vielleicht am schönsten und treffendsten selbst charakterisiert:
«Karl Valentin, Münchner Komiker, Sohn eines Ehepaares. Karl Valentin erlernte aus Gesundheitsrücksichten im Alter von zwölf Jahren die Abnormität und zeigte nach reiflicher Überlegung Talent zum Zeitunglesen. Karl Valentins Eigenheiten sind eigen. Etwas von den körperlichen Eigenschaften Karl Valentins zu schreiben, ist am Platze. Sein Körpergewicht ist unwichtig, seine Größe – länglich; sein Gang – beweglich; sein Charakter charakteristisch; seine Haltung – lächerlich.»
Mitwirkende
Inszenierung Claudia Bauer
Bühne Andreas Auerbach
Kostüme Patricia Talacko
Dramaturgie Constanze Kargl
Veranstalterinfos
Premiere: 16. Dezember 2022
Vorstellungsdauer: ca. 1 Std. 45, keine Pause
Veranstaltungsort: Residenztheater – Max-Joseph-Platz 1 – 80539 München
Quelle: https://www.residenztheater.de