Le nozze di Figaro (Bayerische Staatsoper)

Le nozze di Figaro

Commedia per musica in vier Akten (1786)

Komponist Wolfgang Amadeus Mozart. Libretto von Lorenzo Da Ponte basierend auf der Komödie La Folle Journée où Le Mariage de Figaro von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais.

Inhaltsangabe
Le nozze di Figaro ist die erste Zusammenarbeit des in Kasachstan geborenen Regisseurs Evgeny Titov, der jüngst an der Komischen Oper Berlin und am Residenztheater München debütierte, mit der renommierten irischen Bühnen- und Kostümbildnerin Annemarie Woods und der kanadischen Lichtdesignerin D.M. Wood. Mit der Dramaturgin und Musikwissenschaftlerin Janine Ortiz verbindet Titov eine lange Arbeitsbeziehung im Sprechtheater, u. a. bei den Salzburger Festspielen und am Düsseldorfer Schauspielhaus. Die Musikalische Leitung hat Stefano Montanari inne, der an der Bayerischen Staatsoper auch Händels Semele im Rahmen der Münchner Opernfestspiele 2023 dirigiert.

 

Graf Almaviva hat das iusprimae noctis, das Recht der ersten Nacht, höchstselbst abgeschafft. Dieser Umstand hält ihn jedoch nicht davon ab, seiner Untergebenen Susanna, die kurz vor der Hochzeit mit ihrem Figaro steht, nachzustellen. Ein klarer Fall von sexueller Belästigung. Was passiert, wenn einer über viel Geld und Macht verfügt? Sogar die Justiz seinem Willen beugen kann? Le nozze di Figaro war bereits zu Mozarts Zeiten mehr als ein bloßes Lustspiel. Die dargestellte Welt ist von den kriminellen Machenschaften und offenen Betrügereien der Hohen und Mächtigen durchdrungen. Lorenzo Da Pontes Libretto nach dem Skandalstück des französischen Revolutionärs Beaumarchais führt die farbenfrohen Charaktere einer Ständekomödie in derart ausweglose Situationen, dass sich überall Leere und Todessehnsucht breitmachen. So ist die Liebe des Grafen zu seiner neuen Gattin Rosina nach der Hochzeit schlagartig erkaltet, obwohl er sie gerade erst spektakulär aus den Fängen ihres Vormunds befreit hat. Dabei hatte ihm ausgerechnet der einfallsreiche Figaro geholfen, den der Graf nun zum Dank – vielleicht auch als fragwürdige Entschädigung für die Belästigung Susannas – als Kammerdiener beschäftigt. Kaum erobert, findet sich die Gräfin vernachlässigt und sehnt sich wahlweise die Liebe Almavivas oder den eigenen Tod herbei. Es bedarf jeder Menge Intrigen und Gegenintrigen, um den übergriffigen Grafen zu entmachten und Susannas Hochzeit mit ihrem geliebten Figaro doch noch stattfinden zu lassen.

Die Inszenierung von Evgeny Titov geht mit großer Lust an Tempo und Situationskomik der Frage nach, warum sich unsere Humanität immer wieder als brüchig erweist und wo die Bruchstellen liegen. Die immense Differenzierungskunst von Mozarts Musik entfaltet hierzu ihre ganz eigene Dynamik einer Entfesselung von Eifersucht und Begehren.

Mitwirkende und Besetzung

Musikalische Leitung: Stefano Montanari
Inszenierung: Evgeny Titov
Bühne und Kostüme: Annemarie Woods
Licht: D. M. Wood
Dramaturgie: Katja Leclerc, Janine Ortiz

Veranstalterinfos

Premiere: 30. Oktober 2023

In Italienisch. Mit deutschen und englischen Übertiteln.

Vorstellungsdauer: folgt

Veranstaltungsort: Nationaltheater

Quelle: https://www.staatsoper.de

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