Don Carlo

Don Carlo

Oper in fünf Akten

Komponist Giuseppe Verdi. Text von Camille du Locle, nach der italienischen fünfaktigen Fassung von 1886 und der Urfassung von 1867.
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln.

 

Inhaltsangabe

I. Akt

Der spanische Kronprinz Don Carlos hat sich ins Kloster San Juste zurückgezogen. Er wird von der Erinnerung an seine verlorene Liebe zu Elisabeth von Valois, der Tochter Heinrichs II. von Frankreich, verfolgt. Die beiden waren einander versprochen und hatten sich beim ersten Zusammentreffen in Fontainebleau verliebt. Doch Carlos’ Vater, der spanische König Philipp II., nahm Elisabeth aus Gründen der Staatsräson zur Frau. Durch diese Heirat konnte der Krieg zwischen Frankreich und Spanien beendet werden. Elisabeth fügte sich.

II. Akt

An der Gruft seines Großvaters Kaiser Karls V. in San Juste erwacht Carlos aus seinem Albtraum. Seinem Freund Rodrigo, dem Marquis von Posa, vertraut er sich verzweifelt an. Rodrigo beruhigt ihn und fordert ihn auf, sich für die Befreiung des von Spanien beherrschten Flandern einzusetzen. Der Besuch von Philipp und Elisabeth an der Gruft des Kaisers verstört Carlos so sehr, daß er in Rodrigos Vorschlag einwilligt. Beide schwören, gemeinsam für die Freiheit zu kämpfen.

Vor dem Kloster vertreiben sich Prinzessin Eboli und die Hofdamen die Zeit. Das von Eboli angestimmte frivole Lied wird vom Erscheinen der Königin unterbrochen. Rodrigo überbringt ihr den Wunsch Carlos’ nach einem privaten Gespräch, das sie ihm gewährt. Carlos bittet sie, sich bei Philipp für seine Entsendung nach Flandern einzusetzen. Schnell verliert er die Kontrolle und bedrängt Elisabeth mit der Erinnerung an ihre einstige Liebe. Die Königin zwingt sich zur Beherrschung. Hilflos stürzt Carlos davon.

Als Philipp die Königin entgegen der Vorschriften des Protokolls ohne Begleitung vorfindet, verbannt er die verantwortliche Gräfin Aremberg vom Hof. Der König schickt das Gefolge fort, hält aber Rodrigo zu einem Gespräch zurück. Rodrigo nutzt die unerwartete Gelegenheit, dem König die Leiden des flandrischen Volkes zu schildern, und beschwört den Monarchen, seinen Völkern die Freiheit zu geben. Mit seiner Offenheit beeindruckt er Philipp, der sich nun ihm anvertraut: Er vermutet ein Verhältnis zwischen Elisabeth und seinem Sohn. Posa soll die beiden überwachen.

III. Akt

Um Mitternacht trifft Carlos in den Gärten der Königin die verschleierte Eboli, die in den Infanten verliebt ist. Im Glauben, Elisabeth vor sich zu haben, versichert Carlos sie seiner Liebe. Als er seinen Irrtum erkennt, durchschaut die enttäuschte Eboli Carlos’ Leidenschaft für die Königin und droht, das Geheimnis zu verraten. Posa tritt dazwischen und will Eboli einschüchtern. Daraufhin entlarvt Eboli Rodrigo vor Carlos als Vertrauten des Königs und will sich für die Demütigung rächen. Allein geblieben kann Rodrigo Carlos dennoch überreden, ihm seine belastenden Papiere über die flandrischen Unruhen auszuhändigen.

Ungeduldig wartet das Volk in Valladolid auf den Beginn des Autodafés, das in Anwesenheit des Königs und des Klerus stattfinden soll. Als das Zeichen zur Verbrennung der Ketzer gegeben wird, unterbricht Carlos die Zeremonie. Zusammen mit Gesandten aus Flandern bittet er den König um Hilfe für das leidende Volk der Niederlande. Als Philipp ihre Bitten abweist, begehrt Carlos offen gegen seinen Vater auf. Geistesgegenwärtig entwaffnet ihn Posa. Die Zeremonie wird fortgesetzt und der Scheiterhaufen entzündet.

IV. Akt

Selbstquälerisch erkennt Philipp, daß er Elisabeths Liebe niemals erringen konnte. Trotz seiner Macht wächst sein Mißtrauen gegenüber allen Menschen. In einer Unterredung mit dem Großinquisitor hofft er auf Rat für sein weiteres Vorgehen gegen Carlos, der gefangengesetzt wurde und beseitigt werden soll.

Der Großinquisitor erinnert ihn an seine Pflicht als gottgewollter Herrscher:

Wenn Gott seinen Sohn opfern konnte, um die Welt zu retten, so sei das dem König ebenfalls erlaubt. Im Gegenzug verlangt der Großinquisitor das Leben des Freidenkers Posa. Resigniert muß Philipp den neugewonnenen Freund dem Willen der Kirche überlassen.

Elisabeth beklagt den Diebstahl ihrer Schmuckschatulle, die sie beim König wiederfindet. Philipp hat darin ein Porträt von Carlos entdeckt und beschuldigt die Königin des Ehebruchs. Der ohnmächtigen Königin kommen Rodrigo und Eboli zu Hilfe. Eboli gesteht der Königin, die Schatulle gestohlen zu haben und vom König verführt worden zu sein. Elisabeth verbannt die Prinzessin vom Hof. Eboli verflucht ihre Tat. Jetzt will sie Carlos retten.

Rodrigo geht zu Carlos ins Gefängnis. Durch die belastenden Briefe hat er den Verdacht des Aufruhrs auf sich gelenkt und erwartet die Reaktion der Inquisition. Er wird von den Schergen aus dem Hinterhalt erschossen. Sterbend beschwört er Carlos, sich weiter für Flanderns Befreiung einzusetzen. Als Philipp seinen Sohn aus dem Gefängnis holen will, weist dieser ihn zurück und klagt ihn des Mordes an. Durch Carlos erschütternde Trauer um seinen Freund erkennt auch Philipp den Verlust seines einzigen Vertrauten. Das von Eboli aufgehetzte Volk stürmt das Gefängnis und will vom König die Freilassung des Infanten erzwingen. Doch der Großinquisitor beendet die Revolte durch sein überraschendes Auftreten und rettet den König vor dem Zorn der Menge.

V. Akt

An der Gruft Kaiser Karls V. in San Juste wartet Elisabeth, um Carlos den letzten Auftrag Posas zu übermitteln. Der Infant beschließt, heimlich nach Flandern zu fliehen, wo er Rodrigos Vision verwirklichen will. Beim Abschied werden beide von Philipp überrascht, der seinen Sohn nun der Inquisition überläßt. Bevor Carlos in die Hände des Großinquisitors gelangt, nimmt ihn die Erscheinung Karls V. zu sich.

Mitwirkende

Musikalische Leitung: Andrea Battistoni
Inszenierung, Bühne, Kostüme und Lichtkonzept: Jürgen Rose
Mitarbeit Inszenierung: Franziska Severin
Licht: Michael Bauer
Chöre: Stellario Fagone

Veranstalterinfos

Premiere: 01. Juli 2000

Vorstellungsdauer: ca. 2 Std. 40, eine Pause

Veranstaltungsort: Bayerische Staatsoper – Max-Joseph-Platz 2 – 80936 München

Quelle: https://www.staatsoper.de

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