Fall Falstaff
Fall Falstaff
von Ewald Palmetshofer
nach Motiven von William Shakespeare
Inhaltsangabe
Falstaff ist der ungekrönte König der Kneipen. Seine Zunge ist ein Schwert, sein Bierbauch ein Panzer. Kein guter Umgang für die junge Elite des Landes – insbesondere für den Thronfolger, den Sohn König Heinrichs IV.Mit dem wortgewandten, spitzzüngigen, saufenden, herumvögelnden Faulenzer und Aufschneider Falstaff hat Shakespeare eine Figur geschaffen, die all das vereint, was der herrschenden Ordnung, dem kalten Kalkül und der kriegstreiberischen Ausbeutung der Körper widerspricht. Der Fleischberg stört! Und so scheint es nur konsequent, dass selbst Shakespeare den beim Publikum populären Widerborst Falstaff am Ende von «König Heinrich IV.» zwar werbewirksam für sein Folgestück «König Heinrich V.»ankündigt, ihn in der Fortsetzung aber als bloße Fußnote der Geschichte wegwischt. Der schmutzende Mensch hat im Reich des Gelingens keinen Auftrag.
«Falstaff ist Exzess. Er ist das überbordende Zu-viel-an-allem, Überschuss, der keinen Gewinn abwirft. Solange es Spaß macht, kann man sich so einen Falstaff schon leisten. Da lassen sich die Herrschaften gerne zu ihm herab. Was haben wir gelacht. Aber – das muss man bitte verstehen – nach dem eigenen Aufstieg ist dieses Schwergewicht untragbarer Ballast geworden. Hat jemand von Gleichheit gesprochen? Ein Missverständnis. Sorry, dear!»Ewald Palmetshofer
Mitwirkende und Besetzung
Inszenierung: Nora Schlocker
Bühne: Marie Roth
Kostüme: Jana Findeklee, Joki Tewes
Musik: Monika Roscher
Veranstalterinfos
Premiere: März 2021
Vorstellungsdauer: noch nicht bekannt
Veranstaltungsort: Bayerisches Staatsschauspiel/Cuvilliéstheater)
Quelle: https://www.residenztheater.de