La Bayadère

La Bayadère

Ballett in zwei Akten und sechs Bildern
Choreographie Patrice Bart, Marius Petipa. Musik Ludwig Minkus.

Inhaltsangabe

Kreiert 1877, ist La Bayadère Märchen, Psychodrama und Tanzfest in einem. Im Mittelpunkt stehen die Priesterin – die Bayadère – Nikija und der tapfere Krieger Solor. Ihrer Liebe steht Gamzatti entgegen. Sie ist die Tochter des Radjas. Um ihre Rivalin auszuschalten und sich mit Solor verbinden zu können, verübt Gamzatti einen Mordanschlag mit einer Giftschlange. An ihrem Biss stirbt Nikija und geht als Schatten ins Totenreich ein. Solor träumt sich ihr nach ins Königreich der Schatten, einem der spektakulärsten und schönsten weißen Akte der Ballettgeschichte. 

Die Münchner Inszenierung zeichnet sich durch das von japanischen Motiven geprägte Bühnen- und Kostümbild des Designers Tomio Mohri aus. Darin werden die klischeehaften Repräsentationen indischer Kultur umgangen und die märchenhaften Aspekte der Geschichte in den Vordergrund gestellt. Weshalb La Bayadère  in jüngster Zeit im Rahmen von postkolonialen Theorieansätzen Diskussionen ausgelöst hat, wird anlässlich der Wiederaufnahme der Produktion in einem gesonderten Vermittlungsangebot beleuchtet.

1. Akt

1.Bild: vor dem Tempel
Der große Brahmane, seine Priester und die Tempeltänzerinnen, genannt Bayadèren, versammeln sich zur Feier des Heiligen Feuers. Als letzte erscheint Nikija, die vornehmste und heiligste der Bayadèren. Der Große Brahmane bestürmt sie mit seiner Liebe, sie aber weist ihn zurück. Solor, ein reicher und edler Krieger aus königlicher Kaste, ist auf dem Weg zur Jagd. Während er seine Freunde vorausschickt, erwartet er heimlich Nikija. Solor und Nikija gestehen sich ihre Liebe. Die Bayadère verlangt von ihm den Schwur seiner Treue. Der Große Brahmane, der das Liebestreffen gesehen hat, schwört verzweifelt Rache.

2. Bild: Im Palast des Radscha
Der Radscha verkündet seiner Tochter Gamzatti, daß ihre Hochzeit mit Solor, dem sie seit ihrer Kindheit versprochen ist, bevorstehe. Sie ist hingerissen von Solor, versteht aber nicht, weshalb er sich ihr gegenüber so zögernd verhält. Nachdem sich soeben noch einige Tänzerinnen zur Unterhaltung präsentiert haben, erscheint der Große Brahmane, um dem Radscha ein Geheimnis anzuvertrauen. Er erzählt ihm von der verbotenen Liebe zwischen Nikija und Solor in der Hoffnung, der Radscha werde Solor aus dem Weg räumen. Stattdessen befiehlt der Radscha zum Entsetzen des Großen Brahmanen in blinder Wut den Tod Nikijas. Gamzatti hat die Unterhaltung belauscht und lässt durch ihre Dienerin Aija die Bajadère rufen. Sie bittet Nikija, von Solor abzulassen, bietet ihr Juwelen zum Lohn. Nikija weigert sich und stürzt sich in ihrer Verzweiflung mit dem Dolch auf Gamzatti. Zurückgehalten von Aija, flieht sie schließlich hinweg. Gamzatti schwört ihr den Tod.

3. Bild: Im Garten des Palastes
Die Verlobungsfeier von Solor und Gamzatti. Ein großes Défilé eröffnet das Fest, in dem Solor als Jagdbeute einen Tiger präsentiert. Der Große Brahmane bringt Nikija, die als Tempeltänzerin zu Ehren der Zeremonie auftritt. Nikija erhält durch Aija einen Blumenkorb, den sie als geheimes Zeichen der Liebe von Solor begreift. In Wahrheit stammt er vom Radscha und seiner Tochter, die darin eine Schlange verbergen ließen. Als Nikija, das Körbchen an der Brust, weitertanzt, versetzt ihr die Viper einen tödlichen Biß. Der Große Brahmane bietet Nikija ein Gegengift, wenn sie ihn nur erhören würde. Sie weist es zurück und stirbt, mit der Mahnung an Solor auf den Lippen, nie seinen Liebesschwur zu vergessen.

2. Akt

4. Bild: Das Königreich der Schatten

Solor, gepeinigt von den Erinnerungen an Nikija, sucht Vergessen im Opiumrausch. Er findet sich wieder im Reich der Schatten, vereint mit Nikija, die ihm die Welt der Schatten offenbart und ihn an seinen ewigen Treueschwur gemahnt. Beim Erwachen sieht er seine Freunde und den Radscha, die ihn zur Hochzeit abholen wollen.

5. Bild: Im Tempel
Ein ritueller Aufmarsch führt Gamzatti und Solor zur Hochzeitszeremonie zusammen. Der Tanz der Lotusblumen mit Solors Freunden und der Tanz des Goldenen Idols sind Symbole der guten Wünsche von Schönheit und Reichtum für das Paar. In Solors anschließende Begegnung mit Gamzatti mischt – sichtbar einzig für Solor – der Schatten Nikijas. Solor entscheidet sich für das Leben, für Gamzatti. Im Augenblick des Hochzeitschwurs, zu dem das Paar vom Großen Brahmanen gerufen wird, bricht ein Erdbeben aus. Der Tempel stürzt ein und begräbt alles unter seinen Trümmern.

6. Bild: Apotheose
Im Jenseits finden wir Solor, Nikija und Gamzatti vereint im Bild des ewigen Lichtes.

Mitwirkende

Choreographie: Marius Petipa, Patrice Bart
Musik: Ludwig Minkus
Musikalische Leitung: Michael Schmidtsdorff
Bühne und Kostüme: Tomio Mohri
Licht: Maurizio Montobbio
Musikalische Einrichtung: Maria Babanina
Dramaturgie: Wolfgang Oberender

Veranstalterinfos

Vorstellungsdauer: ca. 2 Std. 35, eine Pause

Veranstaltungsort: Nationaltheater – Max-Joseph-Platz 2 – 80539 München

Quelle: https://www.staatsoper.de

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